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AutorenbildSusanne Flandorfer, BBSc

Hast du Angst, mehr zu essen?

Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine professionelle ernährungsmedizinische Beratung. Für eine solche kannst du mich oder eine andere Diätolog:in jederzeit kontaktieren.

Fühlst du dich oft energielos, obwohl du alles versuchst, um abzunehmen? Du isst weniger, verzichtest auf deine Lieblingsspeisen und achtest genau auf die Kalorien. Trotzdem stagniert dein Gewicht, und Heißhungerattacken plagen dich? Der Frust wächst, und du fragst dich, was du falsch machst?


Du bist nicht allein und es ist nicht deine Schuld. Viele Menschen kämpfen mit genau diesen Problemen. Der Wunsch abzunehmen führt oft dazu, dass wir unserem Körper zu wenig geben - und genau das kann das Abnehmen erschweren.


Warum weniger Essen nicht immer zum Erfolg führt


Der Körper in Alarmbereitschaft

Wenn du deine Kalorienzufuhr stark einschränkst, interpretiert dein Körper dies als Zeichen für eine Hungersnot. Er schaltet auf Sparflamme, um Energie zu sparen:


  • Verlangsamter Stoffwechsel: Dein Körper reduziert den Energieverbrauch, was das Abnehmen erschwert oder stoppt.

  • Müdigkeit und Energielosigkeit: Ohne genügend Kalorien fehlt dir die Kraft für den Alltag.

  • Heißhungerattacken: Dein Körper verlangt nach schneller Energie, was zu unkontrolliertem Essen führen kann.

  • Muskelabbau statt Fettabbau: Bei großer Energieknappheit greift dein Körper auf Muskelmasse zurück, wodurch dein Grundumsatz weiter sinkt.


Die Angst, mehr zu essen

Der Gedanke, mehr zu essen, kann beängstigend sein. Du fragst dich vielleicht: "Werde ich nicht sofort wieder zunehmen?" oder "Verliere ich die Kontrolle?" Diese Angst führt jedoch dazu, dass du deinem Körper weiterhin zu wenig gibst, was die oben genannten Probleme verstärkt.


Die Angst vor dem Essen hält dich in einem Teufelskreis gefangen, der dich von deinem eigentlichen Ziel abhält - gesund abzunehmen und dich in deinem Körper wohl zu fühlen.

Ein neuer Ansatz: Mit deinem Körper arbeiten, nicht gegen ihn



Verstehe deine Energiebilanz

Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, ist es wichtig, deine Energiebilanz zu kennen:


  • Grundumsatz: Die Energie, die dein Körper in Ruhe benötigt, z. B. für Atmung und Herzschlag. Bei Frauen liegt er meist zwischen 1.200 und 1.500 kcal pro Tag.

  • Leistungsumsatz: Die zusätzliche Energie für Aktivitäten wie Gehen, Arbeiten oder Hausarbeit.

  • Gesamtumsatz: Grundumsatz plus Leistungsumsatz ergeben deinen täglichen Kalorienbedarf, der bei Frauen meist zwischen 1.800 und 2.500 kcal liegt.


Wenn du dauerhaft weniger als deinen Grundumsatz isst, schaltet dein Körper sehr schnell auf Sparflamme. Durch eine ausreichende Kalorienzufuhr kann sich dein Stoffwechsel erholen, und du wirst dich wohler fühlen.


Auf deinen Körper hören

Dein Körper sendet dir Signale, die dir helfen können, ein gesundes Gleichgewicht zu finden:


  • Hungergefühle: Ein knurrender Magen, Schwäche oder Unkonzentriertheit sind Zeichen, dass dein Körper Energie benötigt.

  • Heißhungerattacken: Besonders auf verbotene Lebensmittel oder wenn du zu lange nicht gegessen hast.

  • Müdigkeit und Reizbarkeit: Können darauf hinweisen, dass du mehr Ruhe oder Nährstoffe brauchst.


Indem du diese Signale ernst nimmst, arbeitest du mit deinem Körper statt gegen ihn.


Regelmäßige und ausgewogene Mahlzeiten

Anstatt Kalorien zu zählen oder Mahlzeiten auszulassen, fokussiere dich auf:


  • Regelmäßige Mahlzeiten: Drei ausgewogene Hauptmahlzeiten und Snacks helfen, deinen Energielevel stabil zu halten.

  • Vielfältige Nährstoffe: Integriere Kohlenhydrate, Proteine, gesunde Fette und viel Gemüse in deine Ernährung.

  • Bewusstes Essen: Nimm dir Zeit, um dein Essen zu genießen und auf Hunger- und Sättigungssignale zu achten.


Die Rolle der Emotionen erkennen

Manchmal essen wir nicht aus Hunger, sondern um Emotionen zu bewältigen:


  • Stress, Langeweile oder Traurigkeit können dazu führen, dass wir zu Essen greifen.

  • Emotionales Essen bietet kurzfristige Linderung, löst aber nicht die eigentlichen Probleme.


Finde alternative Wege, um mit deinen Gefühlen umzugehen:


  • Bewegung: Ein Spaziergang oder Sport kann Stress abbauen.

  • Entspannungstechniken: Meditation, Atemübungen oder ein warmes Bad können helfen.

  • Soziale Kontakte: Ein Gespräch mit Freunden oder Familie kann unterstützend sein.


Selbstfürsorge praktizieren

Gut für dich zu sorgen bedeutet auch, deine mentalen und emotionalen Bedürfnisse ernst zu nehmen:


  • Akzeptanz deines Körpers: Schätze, was dein Körper täglich für dich leistet.

  • Positive Selbstgespräche: Ersetze kritische Gedanken durch ermutigende Worte.

  • Ausreichend Ruhe: Gönne dir genug Schlaf und Pausen im Alltag.



Praktische Schritte zu mehr Energie und Wohlbefinden


1. Erhöhe deine Kalorienzufuhr schrittweise

Beginne damit, deine tägliche Kalorienaufnahme langsam zu erhöhen, bis du deinen Gesamtumsatz erreichst. Dein Körper wird sich anpassen und deinen Stoffwechsel ankurbeln.


2. Integriere alle Lebensmittel in deine Ernährung

Erlaube dir, auch Lebensmittel zu genießen, die du dir bisher verboten hast. Das reduziert Heißhungerattacken und fördert ein entspanntes Verhältnis zum Essen.


3. Plane regelmäßige Mahlzeiten ein

Strukturiere deinen Tag mit festen Mahlzeitenzeiten, um deinem Körper kontinuierlich Energie zu liefern.


4. Finde Freude an Bewegung

Wähle Aktivitäten, die dir Spaß machen, und integriere sie in deinen Alltag. Bewegung kann Energie geben und das Wohlbefinden steigern.


5. Achte auf ausreichend Schlaf

Versuche, regelmäßige Schlafzeiten einzuhalten, um deinem Körper die nötige Erholung zu ermöglichen.


6. Suche Unterstützung

Teile deine Erfahrungen mit Freunden oder Familie oder suche professionelle Hilfe, um deinen Weg zu mehr Wohlbefinden zu unterstützen. Diätologinnen helfen dir jederzeit gerne weiter.



Zur Motivation: Stell dir vor, wie sich dein Leben verändern kann


  • Mehr Energie im Alltag und das Gefühl, leistungsfähiger zu sein.

  • Ein entspanntes Verhältnis zum Essen, ohne ständigen Verzicht oder Schuldgefühle.

  • Wohlbefinden und Zufriedenheit mit dir selbst und deinem Körper.


Indem du auf deinen Körper hörst und ihm gibst, was er braucht, kannst du dein Wohlbefinden steigern und mehr Freude im Alltag erleben.


Fazit: Der Schlüssel liegt in der Balance

Weniger zu essen ist nicht immer der Weg zum Erfolg. Dein Körper braucht ausreichend Energie und Nährstoffe, um optimal zu funktionieren. Durch regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten und Selbstfürsorge kannst du dich wieder energiegeladen fühlen und möglicherweise sogar leichter abnehmen. Arbeite mit deinem Körper, nicht gegen ihn – und finde so deinen persönlichen Weg zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden.


Arbeite mit deinem Körper statt gegen deinen Körper. Indem du auf ihn hörst und ihm gibst, was er braucht, kannst du dein Wohlbefinden steigern und mehr Körperzufriedenheit finden.



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